Am 27. August bin ich in Pytagorio geladet. Ein Taxi bringt mich über die Insel zur Werft. Es fährt kein Bus mehr um diese Uhrzeit, 18 Uhr, ufff. Na ja, die Taxifahrerin muss ja auch Kundschaft haben.
Mit der Serenita scheint alles okay zu sein. Staubig ist es überall, zum Glück ist das Schiff zugedeckt.
Nun gehts auch sofort los mit Arbeiten, eine Leiter suchen, rauf aufs Schiff, Plane lösen und zusammenfalzen.
Bald ist es dunkel und Hunger hab ich auch, in der Taverne um die Ecke, kocht die SeniorenCrew lecker und sie sind mega freundlich.
Am nächsten Morgen ist früh Tagwach, Wassertank auffüllen und den vielen Staub vom Schiff spühlen.
Dann gehts in die Stadt, zuerst zur Post, die Tepai-Steuern einzahlen, dann muss ich zum Zoll, das Transitlog abholen, dass ich deponiert habe. Das dauert ewig, bis die alle Tage seit Sommer 2022 zusammengezählt haben um festzustellen wie lange ich noch in Greichenland sein darf. Total nur 18 Monate. Ausserdem darf ich pro Jahr nur 6 Monate in Griechenland sein, da musste ich sogar das Flugticket zeigen. Uff was für eine Bürokratie, vielleicht einfacher als Flüchtling. Dann zur Port Police das Transitlog abstempeln, damit ich lossegeln darf.
Nach all dem Papierkram gehts zurück zur Werft. Bei Aigli hole ich alle die Pakete ab die für mich angekommen sind und bezahle die Arbeiten die am Schiff gemacht wurden. Mit Andreas mach ich aus, um welche Zeit ich am Freitag, also morgen ins Wasser kommt. Dann hab ich sogar Zeit für ein Bad im Meer.
Am nächsten Tag schlage ich die Segel an, dann gehts zum grossen Einkauf, die nächsten Tage gibts keine Tavernen mehr, nur noch schöne Ankerplätze. Nach langem Warten kommt die Serenita als letztes Schiff ins Wasser, es ist schon 16 Uhr, so entscheide ich am kleinen Pier zu bleiben und erst am Samstag loszusegeln.
Der Aberglaube der Seeleute sagt: Am Freitag eine Reise beginnen bringt Unglück.
Endlich gehts los, der Wind der letzten Tage hat sich beruhigt, ich fahre zur grossen Bucht von Vathy/Samos raus und schon nach 3 Meilen entdecke ich eine Bucht mit Sandstrand, das wird mein erster Liegeplatz.
Am Sonntag gehts ein paar Meilen weiter, da der Nordwind kommt, muss ich auf die Südseite von Samos, das ist nicht weit, 7 Meilen um die östliche Ecke. Wieder eine abgelegene Bucht, glasklares Wasser, nur ein paar Badegäste am Ufer. Hier bleibe ich zwei Tage. Ans Schaukeln hab ich mich schnell gewöhnt und unter dem Sternenhimmel zu schlafen ist wunderschön.
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