Jürg und Dominique kommen am Morgen im nahen Flughafen in Pytagorio an. So haben wir einen ganzen Tag Zeit, Lebensmittel und Getränke für die ersten Tage einzukaufen. Wir studieren zusammen die Wetterprognosen für die nächsten Tage. Es wird ein langer Törn quer durch die Ägäis zum Peleponnes.
Die letzten Tage war immer mässiger Südwind, ideal für den Kurs nach Westen. Die neueste Prognose ist, weiterhin Südwind für die nächsten zwei Tage, dann dreht der Wind auf Nord und wird immer stärker.
Wir beschliessen, dass wir die ersten 100 Meilen bis Syros durchsegeln wollen. Das tönt spannend, ein langer Schlag inklusive Nachttörn. So bereitet Jürg ein Rinder-Stifado vor, dann müssen wir den Eintopf unterwegs nur noch aufwärmen.
Am nächsten Morgen weckt uns die Sonne, die über den türkischen Bergen aufsteigt. Wir legen ab und setzen die Segel. Jürg möchte einen Schäkel in die neue Dirk spleissen, doch die Leine ist zu eng vernäht, der Mantel lässt sich nicht dehnen. Eine andere Lösung wird gesucht, das Auswechseln der Dirk wird vertagt.
Wir segeln langsam der Küste von Samos entlang, der Wind wird immer schwächer, nach einem Badestopp motoren zur Insel Furnoi. Dort legen wir kurz vor dem Dunkel werden an der Hafenmauer an.
Markus und Chantal, die beiden Schweizer helfen uns mit den Festmacherleinen.
Der kleine Ort Furnoi sieht verschlafen aus, doch in der einzigen Gasse und am Hafen gibts einige Bars und Tavernen. Es gibt hier sogar Autos, doch wohin will man auf der kleinen Insel
fahren?
Wir finden eine nette Taverne, einen aufgeweckten alten Wirt und eine Küchin die für uns Lobster mit Spaghetti kocht. Wie immer haben wir zu viel gegessen, es ist so verlockend, die vielen Vorspeisen und dann ein Topf mit 2 kg Spaghetti und zwei Lobster.
Wir schlendern durch die einzige beleuchtete Gasse, finden einen grossen Sakrophag von Alexander dem Grossen? wohl nicht, aber eine Bar gibts, dort bestellen wir einen Ouzo, das hilft beim Verdauen.
Furnoi ist eine Insel abseits der Touristenströme, wunderschöne Strände, schön zum Wandern vor allem im Frühling. Im Fischerhafen nimmt das Leben noch immer gemächlich seinen Lauf, die Fischer flicken die Netze, die Katze wartet geduldig auf einen Fisch, es ist ein Rythmus gemächlich, am Rande einer Welt die immer schneller dreht und unberechenbarer wird.
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