Wir lichten den Anker und lassen Sigri hinter uns, bald haben wir den Nordostwind in den Segeln und der schiebt uns der Küste von Lesbos entlang. Mein Plan war, am Abend in einer Bucht auf der Südseite von Lesbos zu ankern und am nächsten Tag rüber nach Chios. Nun sehe ich auf dem aktuellsten Wetterbericht, dass der Wind schon in den frühen Morgenstunden auf Süd drehen wird. So entscheiden wir direkt nach Chios zu segeln und den Nordostwind zu nutzen. Denn 35 Meilen gegen den Südwind aufkreuzen macht keine Freude. Doch dieser Entscheid, heisst, wir werden im Dunkeln an einem Ankerplatz in Chios ankommen.
Der Wind bläst kräftig, die Wellen sind auch wieder fast 2 Meter hoch, doch da wir den Wind genau von hinten haben, gehts nicht so schnell vorwärts wie gehofft. Wir kreuzen den Kurs der Frachter die von oder nach Izmir fahren. Am Abend dreht der Wind auf Nordwest und wir rauschen auf die gebirgige Küste zu. Unser Ankerplatz liegt auf der Nordseite der Insel, gemäss Infos von Navily soll es dort trotz Nordwind einigemassen ruhig sein. Doch das scheint uns dann doch etwas zu windig und zu viele Wellen zu haben. So drehen wir wieder aus der Bucht Kardamyla raus und segeln nach im Dunkeln auf die Ostseite von Chios zum Ort Lagada.
An der Einfahrt in die Bucht übersehen wir eine Fischfarm und schrammen knapp an den Fischbecken vorbei. Ufff, es ist so schwierig bei Nacht die Distanzen zu schätzen. Unglaubliches Glück gehabt!!
Dann legen wir längs am Pier an, direkt neben den Tavernen und obwohl es schon 22 Uhr ist, gibts das verdiente Anlegerbier und ein feines Essen bei den netten Wirtsleuten.
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