Nach etwas mehr als einem Monat in der Schweiz, gehts zum zweiten Mal dieses Jahr zum Schiff. Jetzt mit dem Reisecar. Hab mir das so ausgedacht, weil ich wieder viel Gepäck hatte. Ausserdem wollte ich mal sehen wie es sich anfühlt so weit mit dem Bus zu reisen und die Vielfliegerei macht meinen kleinen Ökofussabdruck zu nichte, da ist es ökonomischer mit dem Bus, aber viel länger und unbequemer.
Brigitte hat mich nach St.Gallen gebracht, dort wurde ich abgeholt und nach Zürich zum Busbahnhof gebracht. Um 17 Uhr gings dann los mit dem Bus Richtung Gotthard, in Lugano sind nochmals Leute zugestiegen, nun war der Bus voll. Ab und zu gabs einen Kaffee und Rauchstopp. Sogar mitten in der Nacht um 03.00 Uhr. Die Fahrt war angenehm, konnte mich mit dem Tessiner wenigstens in Italienisch unterhalten. Alle anderen waren Serben und sprachen kein Deutsch! Immer wieder mussten wir an den Grenzen aussteigen und die Pässe wurden kontrolliert. Wir fahren auf der Autobahn immer wieder durch flache, fruchtbare Landschaften, wo Getreide angepflanzt wird. Felder soweit das Auge reicht. Die Landschaft gleicht sich in Slowenien, Kroatien und dann Serbien. Um 10.30 Uhr waren wir pünktlich in Belgrad.
Ich türmte mein Gepäck neben dem Car auf. Wie gehts nun weiter ? Wo fährt der Grieche ab? Zum Glück kommt ein Gepäckträger mit einem Sackwagen, der bringt mich zur Information und danach weiter, zum FPT Office, das ausserhalb vom riesigen Bushof ist. Dort kann ich mein Gepäck bis am Abend lagern und zu Fuss die Stadt erkunden.
Belgrad liegt an der Donau, ein grosses Schweizer Flusskreuzfahrtschiff liegt am Pier. Ich schlendere der Promenade entlang und rauf zur Mittelalterlichen Burg. Das Wahrzeichen von Belgrad. Daran schliesst die noble Fussgängerzone an. Mir bleibt genug Zeit die Altstadt zu erkunden, bis es dann abends um 19.30 Uhr weiter geht.
Der Chauffeur war nicht grad glücklich über meine vielen Gepäckstücke, er war eh schlecht gelaunt, was sich dann aber während der Fahrt stark verbessert hat. Leider lief nun die ganz Zeit der Fernseher, aber es ging zügig voran. Auch am Zoll nach Nordmazedonien ging es flott, natürlich alle aussteigen und Pässe kontrollieren. Dann nach ein paar Stunden die Grenze zu Griechenland, auch hier wurden die Pässe eingesammelt und kontrolliert, wir konnten im Bus bleiben.
Via Thessaloniki und Larissa fuhr der Bus dann am Meer entlang bis wir in Arkitsa vorbei kamen, da liess mich der Chauffeur aussteigen, von der Autobahn bis zur Fähre nach Euböa sind es nur ein Kilometer.
Nur ein Kilometer, mit dem Gepäck, ich musste das Gepäck etappenweise vorwärts tragen, bis ein Taxi kam und mich zur Fähre brachte. Auf Euböa in Edipsos hat mich Eelco abgeholt und zur Werft mitgenommen. Genau 49 Stunden war ich unterwegs, aber nun stehen alle Sachen unter dem Schiff und die Arbeit beginnt.
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Chrigel (Donnerstag, 09 Mai 2024 21:12)
War sicher eine eindrückliche Reise durch das südöstliche Europa. Nur sollte man sich eigentlich mehr Zeit dafür nehmen, denn da gibt‘s sicher viel interessantes zu sehen. Doch verständlich, dass ein Seenomade so rasch es geht auf sein zweites Heim kommen möchte, wenn wieder die Zeit für neue Abenteuer auf See gekommen ist.
Paul, viel Spass und wie immer wünsch‘ ich Mast und Schotbruch und immer 2 handbreit Wasser unterm Kiel :-)
Gruss und pass auf dich auf
Chrigel