Bozukkale

Eine meiner liebsten Buchten. Abgelegen, tolle Sichter die Bucht in die Berge, keine Strasse führt hierher und trotzdem sind drei Restaurants hier mit Bootssteg.

Bozukkale heisst kaputte Burg, doch die Festungsmauern sind erhalten und wie perfekt die Steine zurechtgehauen sind. Die Burg haben die Italiener gebaut, als Schutz für Rodos, wo die «Hauptstadt» der Kreuzritter war. Bozukkale wäre ein gutes, geschütztes Versteck für Piraten oder Gegner der Kreuzritter gewesen.

Ich liege für einige Tage direkt unterhalb der Burg, beim Restaurant «Ali Baba» bei Jann dem Fischer und Wirt. Ich darf hier liegen auch ohne jeden Abend im Restaurant zu essen. Die Leute sind sehr freundlich, das Brot wird jeden Morgen frisch im Steinofen gebacken. Die Menschen leben hier ganz einfach, es gibt kein Haus für die Familie, nur das Restaurant und Ställe für die Ziegen und den Generator. Ich vermute die ganze Familie schläft irgendwo auf einer Matte im Restaurant oder unter freiem Himmel.

Leider hat es kein Internet hier, so musste ich jeden Tag über den Berg ins Restaurant «Sailors House», da meinen Cay trinken und die News und Wetterberichte im Netz abfragen. Aber die Schweizer wandern ja gerne. Beim Sailors House komme ich gerade rechtzeitig zum Kuhkampf, wie die Walliserkühe sind hier die beiden aneinader geraten. Hier gibt es auch eine ergiebige Quelle, sogar ein Ruderboot liegt im Tümpel der sich gebildet hat.

Es ist echt idyllisch hier, abgeschieden, sternenklare Nächte, glasklares Wasser, freundliche Menschen ein paar Ziegen und Eidechsen und Libellen, viel kreucht und fleucht hier nicht, es ist wohl zu trockenund zu heiss. Doch die Idylle trügt, sobald es dunkel wird brummt der Generator vom Ali Baba, eines Morgens war mein Schiff auf der Wasserkante schwarz von Öl, da sind sicher die Generatoren der Megaschiffe in der Nähe gelaufen und der Zivilisationsabfall wird oder wurde 50 Meter hinter dem Haus verbrannt. Habe Jann gefragt, wo der Abfall entsorgt wird, der meiste Abfall ist von den Seglern, er hat gesagt er bringt es mit dem Schiff zur nächsten Müllsammelstelle an die Strasse in Serçe. Hab es gesehen, sein Fischerboot war voller Säcke. Doch das Verbrennen ist bestimmt noch aktuell, auch in den andern Restaurants löst ich der Abfall in Luft auf.

Nach vier Tagen hab ich mich verabschiedet, der immer wehende Westwind hat mich bis kurz vor Marmaris gebracht, da war ich für zwei Tage an einem Ankerplatz.

 

Jetzt in Marmaris, gibt’s viel zu organisieren, einige Offerten einholen, der Capitano hat ja noch einige Wünsche. Meine «Morgen zu erledigen» Liste hab ich soeben erweitert, Staubsaugen und Altglas entsorgen. 

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