Goodbye Finike, Güle Güle

 

Nach langer aufregender Zeit in Finike, mit all den Überraschungen und Covid-19 Einschränkungen ist es nun aber Zeit die Leinen zu lösen und weiter zu segeln. Die Arbeitshose habe ich an den Nagel gehängt, nun kommen andere Zeiten. Besser, schlechter, wer weiss das schon.

 

Das bedeutet aber auch Abschied nehmen von so vielen netten, hilfsbereiten Menschen. Segler, nicht Segler, ehemalige Segler, zukünftige Segler.

 

Das Abschied nehmen hat natürlich schon vor einigen Tagen angefangen. Der letzte gemütliche Rotweinabend mit Christel und Trix im Garten von Christels Haus.

 

Dann mit Trix und Peter beim Fischessen in den Bergen, wo die Forellen im schattigen Bergbach gefangen und gezüchtet werden.

 

Beim Kafe «Limani» von Ismael, wo ich früh am Morgen immer der erst Gast war, ihm wünsche ich viel Glück bei seinen vielen Plänen.

 

Auch der letzte Tag war nochmals hektisch, am Morgen beim Segelmacher vorbei schauen, wegen der Winterplane.

 

Vermutlich hab ich nicht allen «Allahaismarladik» gesagt. Was so viel wie Goodbye heisst. Aber in Gedanken hab ich mich von allen verabschiedet.

 

Am letzten Abend gabs ein Abschiedsbier auf dem Schiff, gute Wünsche und fair winds für die welche ostwärts segeln, für die die westwärts segeln und natürlich auch gutes Wetter für die welche im Hafen oder Finike bleiben.

 

Beim Eindunkeln kommt Süleman und bringt die Winterabdeckung, die er noch im Rohzuschnitt aufs Schiff anpasst. Die fertige Plane wird er mir nach Marmaris nachschicken.

 

Nun wird es Zeit für Feierabend und den Kopf fürs Ablegen umstellen. Bei der Portpolice habe ich mich abgemeldet. Muss am Samstagmorgen schon um 6 Uhr los, da von 9 Uhr bis 15 Uhr wieder mal Ausgangssperre ist, das gibt auch für die islamische Seefahrt, ab 9 Uhr muss geankert werden. Hoffentlich ist das Meer dort nicht zu tief!!! Die Studenten müssen sich im Gymi einschreiben, da darf niemand anderes unterwegs sein. So die Vorschrift vom Sultan.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Trix (Mittwoch, 24 Juni 2020 20:44)

    ....gestern der erste Weinabend "senza te".
    Der Wein war trotzdem gut...Aber es war halt anders.
    Weiterhin gute Fahrt und viele gemütliche Stunden....

  • #2

    Chrigel (Sonntag, 28 Juni 2020 21:15)

    Ich denke, auch ein alter Seenomade wie Paul wird sicher auch ein kleines Ziehen in der Magengegend spüren, wenn's nach so langer Zeit ans Abschied nehmen geht. Aber das Seglerherz zieht's halt immer wieder raus aufs Wasser und an andere unbekannte Gestade. Doch schön, wenn der Wein den Zurückbleibenden weiterhin schmeckt und damit auf einen guten Freund angestossen wird.
    Auch wir wünschen dir eine schöne Zeit und allzeit eine sichere Fahrt
    Herzlichst
    Chrigel und Esther