Auf halber Wegstrecke nach Antalya liegt das antike Olympos, dorthin möchte ich einen Ausflug machen. Griechische Ruinen und Strand zum Baden. Mit dem Klapprad im Bus, fahre ich bis zur Haltestelle Olympos auf der Main-Road, dort steige ich aus, von hier geht's mit dem Velo 11 Kilometer runter ans Meer. Eine steile Abfahrt, es macht Spass, doch die Bremsen quietschen laufend.
Unten angekommen, geht’s einem Fluss entlang, bis rechts und links die Strasse von kleinen Hotels und Pensionen gesäumt ist. Seit Hippie-Zeiten gibt’s diese Hotels hier, es scheint sich nicht viel verändert zu haben. Nur, das es jetzt vermutlich viel, viel mehr sind. Übernachten im Baumhotel ist hier im Trend.
Dann gelange ich zum Eingang der griechische Ruinenstadt und alles ist abgesperrt. Covid-19, alles zu, kein Strandzugang. Nada. Umkehren? Ich entscheide mich mit dem Velo die 35 km bis Kumluca zu fahren, hab ja Zeit. Durch einsame Wälder und durch kleine Dörfer führt mich die Strasse. Rauf und runter geht es natürlich auch, leider. Plakete die Werbung für die beste Sorte Hybrid F1 machen gibt's oft zu sehen, keine Rolexwerbung hier in der Pampa. Plötzlich wird die Sicht frei und ich erkenne die endlosen Plastikhäuser von Kumluca bis Finike. Jetzt nehme ich den Bus bis Finike.
Gestern 10. Juni habe ich den zweiten Versuch gestartet, Covid-19 ist ja "vorbei". Diesmal klappts mit dem Zugang zu den Ruinen und dem wunderschönen Fluss entlang zum Strand. Dieses Olympos ist einmalig gelegen, das bewaldete Gebirge reicht bis ans Meer, so war die Stadt am Fluss gut zu schützen.
Ein langer Kiesstrand liegt vor mir, ich wandere dem Strand entlang bis ans andere Ende nach Ciralia. Baden «verkürzt» die Wanderung und ich sehe einige Schildkröten-Gelege die mit Drahtkörben geschützt und mit Datum beschriftet sind. Nach über einer Stunde laufen, am jetzt noch menschenleeren Strand hab ich das andere Strandende erreicht. Das ist einer der schönsten Strände der ganzen Türkei, die Kiefern bewaldeten Berge reichen bis ans Meer, der weisse, geschwungene Kiesstrand und das glasklare, blaue Meerwasser machen die Atmosphäre perfekt. Keine Hotels, kein Haus stört die Idylle nur einige Gülets schwojen am Anker.
Hinter Ciralia in den nahen Bergen brennen die Feuer der Chimären, diese haben schon Odysseus verwirrt. Er glaubte, das sei der Zugang zum Hades. Erschöpft komme ich dort an und staune über die vielen Feuer die aus der Erde brennen. Ich kann mir vorstellen, dass die Menschen geglaubt haben, hier sei der Zugang zur Hölle.
Nun geht’s den ganzen Strand entlang zurück nach Olympos und bequem mit dem Bus zurück nach Finike.
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