Finike während der Virus-Krise

 

 

Nun bin ich schon seit über drei Wochen hier in der Südtürkei. Der Empfang war nicht gerade herzlich. Ich kam in Quarantäne, wurde auf der Serenità eingesperrt. Durfte das Schiff nicht verlassen, die Wachmannschaft war Tag und Nacht am Eingangstor zur Marina und Werft. Nur im Dunkeln bin ich rausgeschlichen, zum Schiff von Aylin und Göran, die hatten Internet und so habe ich ihr WLAN angezapft. War eine bedrückende Zeit, die einzigen Aufsteller waren die netten Menschen welche mir die Lebensmittel und Lektüre zum Schiff gebracht haben. Mit frischem Fisch und allerlei Gemüse wurde ich verwöhnt. Feine Sachen kochen, hat meine Tristesse aufgelockert.

 

Nach 14 Tagen war der Spuk vorbei und endlich fühlte ich mich ein wenig freier, doch alle Restaurants und Teestuben waren inzwischen geschlossen, die älteren Leute hatten Ausgangsverbot nur mit Gesichtsmaske darf man zum Einkaufen. So ist es immer noch, die Strassen sind leer, die endloslange Promenade am Meer ist gesperrt. Die Arbeiter auf der Werft wurden wieder freundlich zu mir, sahen nicht mehr den möglichen Virusträger und konnten plötzlich wieder lächeln.

 

Das neue Krankenhaus hier in Finike ist für Coronafälle reserviert, es sind zum Glück bis jetzt nicht viel Patienten im Spital, vermutlich nützen die Vorsichtsmassnahmen. Doch wie geht das weiter? Nützt es wenn hier die Gemeindearbeiter mit Traktoren, anstatt Spritzmittel für die Orangenplantagen, das Desinfektionsmittel über die Alleen und die Autos und Strassen versprühen?

 

Finike mit seinen ca. 20'000 Einwohnern, liegt in einem weiten fruchtbaren Flussdelta, das viele Wasser ermöglicht, das bewässern der Plastikhäuser und der zahllosen Orangenplantagen. Zur Zeit blühen die Orangen und der Duft weht bis zum Hafen. 

 

Hoffentlich hat der Schrecken bald ein gutes Ende, wer weiss……………..

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Brigitte Keller-Reifler (Dienstag, 14 April 2020 15:12)

    Salü Paul

    Danke für den Blog, wenn wir auch per whats up Kontakt haben, ist der Blog immer wieder eine spannende kleine Lektüre und Ausflug in die Ferne...
    Auch die schönen Bilder gehören dazu.

    Also halte durch ; hier ist es in etwa gleich.. ausser, dass alle Kids zu Hause sind und hier den Esstisch mit Laptops belegen ..

    Gute Zeit und halte uns auf dem Laufenden

    Lieber Gruss aus Roggwil

    PS. hier blühen nun die Obstbäume, es ist traumhaft schön und die Ausflüge auf dem Bodensee sind speziell mit so wenigen Booten die unterwegs sind. Aber die Entschleunigung ist mega zu spüren.