Von Bucht zu Bucht

Von Palamutbükü, dem smarten, keinen Fischerdorf, dass sich zum Badeort mit langen Sandstrand gemausert hat, segeln wir Richtung Datca. Leider lässt der Wind auf sich warten, aber wir sind geduldige Segler und nutzen den schwachen Westwind bis zum 10 Meilen entfernten Kap. Dann gibts einen Badestopp und danach fahren wir in die Stadt Datca. Alle Plätze am Pier sind belegt, wir finden nur einen Ankerplatz in der Bucht und erst am nächsten Morgen gehts auf einen Besichtigungs- und Einkaufttrip in die Stadt. 

Der heutige Tag bringt uns mit guten achterlichem Wind bis in die 20 Meilen entfernte Bucht “Bencik Koyu”. Dieser tiefe, mit Kiefern bewaldete Fjord, fasziniert durch seine einmalige Atmosphäre. Wie in einem schmalen See liegen die Segelschiffe und Gülets am Ufer. Mit der aufgehenden Morgensonne, erscheinen die Bäume in einem speziellen Licht. 

Von die Bencikbucht ist es nicht weit bis nach Selimiye, diesen Ort kennen Ulli, Manfred und Arthur  wie ihre Hosentaschen, hier haben sie oft Urlaub gemacht und ihre Segeltörns gestartet. Hier gibts bei Osman oder Alibaba meine erste Pide, Fladenbrot, belegt mit Gemüse und Hackfleisch, (türkische Pizza). 

Nun aber wieder weg aus dem belebten Ferienort, wir segeln mit der nachmittäglichen Brise, heute gibts sogar mehr als 20 Knoten, bis in die Bucht “Dersik Agil Koyu”. Viele Yachten liegen hier, es ist auch wunderschön, klares Wasser und vom Wind geschützte Ankerplätze. Beim Landgang mit dem “wasserdichten” Seesack, wird leider mein Mobile leicht nass und gibt Stunden später den Geist auf. 

Via Sögüt segeln wir nach Bozukkale, heisst: (kaputte Burg) dieser Landeinschnitt mit drei Restaurants und Anlegestegen ist mein Hotspot auf der Reise nach Marmaris. Hierher führt keine Strasse und für das Mobiltelefon ist auch Funkstille. Wir bleiben zwei Tage und erkunden die Umgebung und schwimmen und geniessen die Liegestühle. Die Ziegen und die freilaufenden Esel finden an den Quellen am Ufer fliessendes Wasser. Am zweiten Abend gibts Livemusik, Gitarre und Gesang vorgetragen von einer jungen Türkin, das Restaurant ist voll und die Stimmung gut. Feines Essen, tolle Ambiente, stressfreien Urlaub, was will man mehr. Nur Preise haben in den abgelegenen Restaurants 3 Sterne! 

Nun beginnen die letzten beiden Tage auf unserer Reise nach Marmaris, wir haben ab Mittag wieder Südwestwind und segeln drauflos, bald sind wir kurz vor Rhodos, wir sehen die Hotels und Kreuzfahrtschiffe ganz deutlich. Wir wenden zurück in die Türkei, zu unserem Ankerplatz in der Kriek Ince Bucht. Endlich habe ich unterwegs meinen ersten Fisch gefangen, eine Goldmakrele, immer wieder war die Angel draussen, aber bis zum ersten Fang mussten wir lange, lange warten.

Am nächste Morgen erkunden wir das Ufer, dort steht die Ruine einer byzantinischen Kirche. Danach gehts nach Marmaris in die Netsel-Marina. Wir schlendern am letzten Abend an der Promenade und essen wieder zu vernünftigen Preisen am Hafen. 

Dann heisst es Abschied nehmen, Arthur fährt schon mitten in der Nacht mit dem Taxi zum Flughafen. Ulli und Manfred fliegen erst am Nachmittag so haben sie nach Zeit Ihre restlichen Lira auszugeben, Lederjacke, Uhren und Souvenirs werden eingekauft. Die Segelschuhe haben keinen Platz mehr im Koffer!!! 

In den zwei Wochen haben wir uns gut kennen gelernt und einiges von einander erfahren, für mich wars eine schöne Zeit mit drei netten Menschen die mich begleitet haben. 

 

 

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