Im Golf von Gökova

Bodrum Marina, Sonntag 01. September Ulli, Manfred und Arthur kommen aufs Schiff, wir werden  zusammen zwei Wochen unterwegs sein. Das wird eine interessante Zeit, erstens da wir zu viert auf engem Raum zusammen leben und zweites da ich nun in Begleitung von erfahrenen Seglern und Türkeikennern bin. Bin gespannt auf den Austausch von unseren Erfahrungen und Kenntnissen. 

Am Montag gehts zuerst zum  Einkaufen in der Migros, wir bunkern Getränken, Früchten, Gemüse und noch vieles mehr was wir für unseren langen Törn brauchen. Mit dem Taxi fahren wir die Einkäufe zum Hafen, unmöglich bei der Hitze alles zum Schiff zu schleppen. Wir füllen den Kühlschrank und die Stauräume und nun kann die Reise beginnen. 

Wir segeln ostwärts in den Golf von Gökova, der Wind weht hier fast immer aus Westen, so haben wir ein schönes Segeln die ersten drei Tage. Dank Arthur und Manfred lerne ich neue Buchten und Ankerplätze in Gökova Golf kennen. Es gibt hier unzählige Ankermöglichkeiten. Nach zwei Tagen in tollen, abgelegenen Ankerbuchten, legen wir am Mittwoch in “English Harbor” bei einem Restaurant am Steg an. Das Abendessen geniessen wir unter den Bäumen auf der Terrasse. Die ganze Mannschaft in den neuen, coolen T-Shirts die wir in Bodrum gekauft haben. 

Da der “Sultan” Erdogan, seine Sommerresidenz direkt neben dem Restaurant hat, ist die Nacht leider nicht so ruhig, seine Schäferhunde bellen die ganz Nacht, der Zaun und die Mauern sind hell beleuchtet. Er ist aber nicht hier, sonst wäre das Restaurant geschlossen und die wunderschöne Bucht für alle Schiffe gesperrt. 

Die Wetterprognose zwingt uns wieder westwärts zu segeln, da am Sonntag stürmischer Wind aufkommen soll. Diesen Starkwindtag wollen wir besser im Hafen von Palamutbükü “abwettern”. So segeln wir am nächsten Tag nordostwärts nach Cökertme, es ist ein langer Segeltag, da wir gegen den Wind aufkreuzen. Wir legen uns an eine der Bojen, welche die Restaurantbesitzer ausgelegt haben. 

Am nächsten Morgen spazieren wir durchs “Dorf”, kaufen Trauben und Honig von den Anwohnern und frisches Holzofenbrot von einer Wirtin. Die einzige Einkaufsmöglichkeit bietet ein Restaurant am Strand, welches Gemüse und Früchte aus seinen Vorräten verkauft. Dann fährt uns der Wirt mit dem Motorboot zum Schiff, das ist wirklich ein toller Service. 

Die nächste Nacht sind wir wieder am Anker, wir liegen in Mersenik, geniessen das Schwimmen und danach das Ankerbier. Der Tag war anstrengend, zuerst konnten wir Segeln, dann kam der Wind kräftig von vorne und wir mussten fast zwei Stunden gegen den Wind und durch die Wellen motoren. Das war anstrengend und wir sind froh nun in der ruhigen Bucht zu liegen. 

Es ist Samstag, heute runden wir das Kap der Halbinsel Datscha, der Wind bläst über Kos hinweg immer stärker. Wir kommen bei stürmischem Wind in Palamutbükü an, dort liegen wir geschützt im Hafen. Wir bleiben einen Tag hier, geniessen das Baden und das Lesen im Liegestuhl am Strand. Jeden Abend lassen wir uns in unserem Lieblingsrestaurant verwöhnen, im Holzofen werden die Gerichte zubereitet, wir essen was uns der Wirt empfiehlt, am ersten Abend Fisch und am nächsten eine grosse, zarte Lammkeule. Ich glaube wir sind auf einer Schlemmerreise. Wir lassen uns von der türkischen Küche verwöhnen, aber auch die Abende auf der Serenita sind gemütlich und das Essen aus der Bordküche schmeckt vorzüglich. 

Die erste Woche ist vorbei, alles gut gegangen bis jetzt, ich hab gute Steuerleute an Bord. Auch die Segelmanöver funktionieren immer besser, wir wenden und halsen, ankern und legen die Landleinen, alle haben ihre Aufgaben. Trotz engem Raum ist die Stimmung gut an Bord. Beim Rummikub darf ist meistens gewinnen, das hält den Skipper bei guter Laune!

Mal sehen was es in der zweiten Woche noch alles zu erleben und entdecken gibt. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Manfred (Sonntag, 22 September 2019 12:22)

    Hallo Paul,
    super Dein Blog - möchte gerade wieder zurück und weitersegeln. War eine tolle Zeit mit Dir und wunderschönes Segeln. Bei einem 2-Wochentörn noch nie soviel gesegelt. Bin auf den Blog zum zweiten Teil unseres Törns gespannt :-)). Da war doch die Sache mit dem Fisch.....?!