Görüsürüz Marmaris

Auf Wiedersehen Marmaris. Zwei Wochen sind eine lange Zeit, nur im Hafen, kein Schwimmen, kein Segeln, doch das Wichtigste ist erledigt, die Elektronik eingebaut und der Motor und die Ankerwisch von Selim wieder fit gemacht. Nur leider war der Stoff für die neuen Polster nicht lieferbar, schade. War alles schon vorbereitet, doch ich konnte und wollte nicht mehr länger warten. Es geht zurück nach Finike. 

Am Freitag 11. Juni bin ich raus aus der Netsel-Marina, raus aus der riesigen Bucht von Marmaris, an einen Ankerplatz. Endlich wieder Ruhe, Stille, slow down, und der weite Blick übers Meer. 

In der Nacht werde ich von den Naturgewalten geweckt, unsichtbare kleine Mücken pisacken meine Hände. Es ist erst 23 Uhr, da ich nun wach bin, lese ich weiter im Buch von der lesbischen Scotland Yard Kommissarin. 

Um 3 Uhr werde ich wieder wach, das Schiff schauckelt im Schwell, ich fliege fast aus dem Cockpit. Der Wind hat abgestellt und nun kommt die Dünung vom Meer in die Bucht. Wieder eine Gelegenheit im Buch zu lesen und den unglaublichen Sternenhimmel zu bestaunen. Ich liege auf dem Rücken und über mir die Milchstrasse unbeschreiblich schön, in dieser Neumondnacht. 

Am Morgen verlässt die Güllet schon früh den Ankerplatz, die wollen unterwegs sein, wenn das Meer noch ruhig ist. Ich fahre auch früh los, es sind über 40 Meilen bis zu meinem nächsten Ankerplatz. Während der Autopilot steuert, habe ich Zeit zum Lesen und für meine Yogaübungen, ein paar mal 25 Liegestütz gibts als Zugabe.

Der hier vorherrschende Südwestwind schiebt mich bis südlich Fethye, dort liege ich hinter einer Insel gut geschützt vor Wind und Wellen. Die Grillen singen mich nach dem Dunkel werden in den Schlaf, echt romantisch, viel stimmiger als die rassistischen Sprüche aus den Lautsprecher von den schlanken Türmen. Mein Tag beginnt früh, den ersten Kaffee gibts kurz nach 5 Uhr, wenn die ersten Ziegen aus der Macchia mäckern.

Mit langen Schlägen von 30 Meilen gehts Richtung Finike, der Wind wird jeden Tag stürmischer bis 30 Knoten bläst er bei der Passage in die Bucht von Kekova. Zum Glück habe ich jetzt wieder einen  Autopilot das macht das Einhand-Segeln einfacher und sicherer. Vor allem das Setzen der Segel war immer ein hin und her vom Mast zum Steuerrad und wieder zum Mast, bis das Segel oben war. 

Nun bin ich schon am letzten Ankerplatz, 20 Meilen vor Finike, da bleibe ich zwei Tage und geniesse die Einsamkeit. 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Elsbeth (Montag, 21 Juni 2021 20:13)

    Du bist ja ganz schön schnell unterwegs, erst gerade noch in Marmaris und jetzt vermutlich schon in Finike. Guten Flug dann und komm gesund wieder zurück aufs Schiff

  • #2

    Michel (Dienstag, 06 Juli 2021 12:10)

    � wänn gitt’s wieder mal öppis nöis ��