Lockdown in der Türkei

Die ganze Türkei ist im Lockdown. Alle Fabriken geschlossen, alle Leute eingesperrt, nur zum Gassi gehen und Lebensmittel einkaufen, dürfen die Türken raus auf die Strasse. 

Zum Glück hab ich noch kein Residenzvisum, so bin ich Tourist und darf nach Antalya reisen. Der Bus ist leer in Finike, einige Leute steigen noch zu, unterwegs werden wir öfters kontrolliert, sogar von der Militärpolizei mit Strassensperren. Die Reisenden haben alle eine schriftliche Bewilligung unterwegs zu sein. Auch die wenigen Autofahrer die auf der Strasse sind. Ich steige bei der grossen Migros aus dem Bus aus und nehme ein Taxi zur Altstadt. Durch die schmalen Strassen des alten Antalya gehe ich zu Fuss, die Gassen sind oft so schmal und verwinkelt, dass mit dem Auto kein durchkommen ist. Ohne GPS kommt hier kein Taxifahrer ans Ziel. Auch das grüne Covid-Gespenst geistert durch die Gassen.

Ich quartiere mich wieder bei Mehmet ein, bin schon Stammgast im "Marco Terrasse Cafe". 

Am Samstagmittag kommt Christine aus München angeflogen. Wir bleiben noch einen Abend in Antalya, spazieren durch die leeren Gassen, alles ist geschlossen, nur Take away gibt was zu essen oder zu trinken. 

Bei Mehmet kriegen wir ein feines Abendessen auf der Terrasse, bei ihm ist Hotelbetrieb, somit ist die Küche offen und viele Gäste komme auch von auswärts hierher zum Essen. 

Das Frühstück am nächsten Morgen ist berühmt, wir schlemmen bis alles aufgegessen ist, das ist so circa 4 Kaffeetassen lang! Ich frage Mehmet, ob er sich immer noch mit der südkoreanischen Hand-und Fussakupunktur "Su-Jok" beschäftigt.  Nun beginnt er zu erzählen, nicht auf Türkisch, auf Deutsch, er kommt auf Belgien und spricht viele Sprachen. Zum Schluss bekomme ich und Christine einige kanntige Samen auf den Finger gebunden, die sollen gegen Knie- und Ellbogenschmerzen helfen. Mit eingebundenen Fingern fahren wir mit dem Bus nach Finike und freuen uns auf die Tage auf See. 

Oh Wunder, am nächsten Morgen habe ich das erste Mal seit dem Winter keine Schmerzen im Ellbogen, ich kanns kaum glauben, hatte schon Angst das wird chronisch. Nun werde ich noch 10 Nächte lang diese Samen auf den Finger binden. Etwas schmerzhaft zwar, aber es hat geholfen. Unglaublich diese Begegnung mit Mehmet. 

Willkommen in der Türkei, wenn nicht grad der Muhezin rumbrüllt, ist es ganz spannend hier. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0